Zusammenfassung

Das Ziel dieser Untersuchungen ist es, anhand von Interviews mit Akademikern und Intellektuellen die Konturen panafrikanischer und kamitischer Trends in Burkina Faso zu umreißen. Wir werden besonders darauf achten, wie sich die Aktivisten dieser Strömungen auf eine hypothetische “authentisch afrikanische Ur-Religion” beziehen, die sich von den lokalen Religionen Burkina Fasos unterscheidet. Die Diskursanalyse wird sich besonders auf Narrative über Scherzverwandtschaften oder traditionelle Herrscher beziehen. Im aktuellen Kontext der Bedrohung durch Extremismus mit religiösem Hintergrund und Konfrontationen zwischen Bevölkerungsgruppen werden beide Institutionen als potenzielle Vermittler präsentiert, sowohl durch internationale Organisationen als auch durch die burkinische Regierung oder Intellektuelle. Unsere Untersuchungen werden es ermöglichen, die Beziehungen zwischen den Akteuren, Denkrichtungen und Themen, die sich je nach Kontext als “traditionell” oder “religiös” herausbilden, zu beleuchten und gleichzeitig den Prozess der Patrimonialisierung in den Diskursen der städtischen intellektuellen Eliten zu hinterfragen, sowie die Art und Weise, wie diese sich die Traditionen neu aneignen.